Die Geschichte der Savage IG 2002

Das WWW verbindet wilde Eintopf-Mädels und -Jungs

Zuerst waren da viele Savage-Fahrer, die mehr oder weniger allein durch die Gegend fuhren. Hier und da trafen sich mal zwei oder auch drei durch Zufall und derlei. Zwei Hardcore-Schrauber schafften es mit ihren umgestrickten Maschinen in die Bikers Live 1/01. Wolfgang ging 2001 den entscheidenden Schritt in Richtung Gemeinschaft und erstellte ein virtuelles Savage-Forum zu dem immer neue Fahrer stießen. Dann ging alles ganz schnell, dem Internet sei dank. Jogis MsC lud im Sommer 2002 die Savage-BikerInnen zur Party ein. Danach gab's kein zurück mehr. Beflügelt durch dieses Treffen gab es im Forum Vorschläge, eine Savage IG zu gründen, um einerseits seine Liebe zum Big Single kund zu tun und andererseits gemeinsame Aktivitäten zu starten.

Kurzerhand ergriffen die schon bestehenden Eintopffreunde Siegen die Initiative und richteten Ende September das erste Treffen der Savage IG 2002 in Lindenberg (in der Nähe von Freudenberg, Siegerland, NRW) aus. Wegen des sehr kurzfristig anberaumten und doch schon recht herbstlichen Termins kamen nur recht wenig LS-Fahrer auf den Sportplatz. Die Angereisten hatten allerdings jede Menge Spaß und gleich zwei Sonnen, manche entdeckten ihre Liebe zum Braunbier, andere zu anderen. Auf jeden Fall wurde jede Menge Benzin gequatscht und über die Zukunft der IG diskutiert.

Parallel zum Treffen in Lindenberg wurde das Thema auch im Forum voran getrieben. Es wurde beschlossen, ein Patch als Erkennungszeichen zu kreieren. Die Grundidee kam von Ozzy und wurde in mehreren Variationen zur Wahl gestellt. Schließlich wurde Peles Entwurf per PC-Abstimmung zum Favoriten gewählt. Gegen Jahresende konnte jeder, der es wollte, seine Zugehörigkeit zur "Savage IG 2002" öffentlich zeigen.

 

Entwurf von Ozzy

Weiterentwicklung von Distel

...Distel

...Distel

...Distel

...Distel

Das fertige Patch, entworfen von Pele

Da die 100 angefertigten Patches schnell vergriffen waren und zum gesuchten Sammelobjekt wurden, beschloss man auf dem 2. Savage-Treffen in Lindenberg eine zweite Auflage in Auftrag zu geben.

Das 2. Savage-Treffen fand Anfang Juli 2003 in Lindenberg statt und wurde wiederum von den Eintopffreunden Siegen ausgerichtet. Diesmal übertraf die perfekte Organisation alle Erwartungen der angereisten Biker und wurde ein unvergleichliches Erlebnis. Selbst das widrige Regenwetter, das am Freitag viele FahrerInnen verfolgte und überraschte, konnte die gute Stimmung nicht trüben. Schließlich gab es ein großes Lagefeuer und einen überdachten Bereich, falls mal ein Schauer nieder ging. LS-FahrerInnen aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar Belgien und Österreich (!) waren viele hundert Kilometer bis nach Lindenberg gekommen.

Die Organisatoren hatten für reichlich lecker Verpflegung gesorgt. Lange wird manchen wohl auch das viel gelobte Bosch-Braunbier in Erinnerung bleiben. Am Samstag ließ ein Savage-Quiz die grauen Zellen arbeiten, Bikerspiele verlangten einiges an Geschicklichkeit. Gesucht wurde außerdem die schönste Savage. Die meisten Stimmen gingen an Blue Thumper, dessen Besitzer später mit einem Pokal bedacht wurde. Pokale gab es auch für den ältesten Teilnehmer, die weiteste Anreise, die Besten beim Quiz und den Bikerspielen.

Eine Ausfahrt über teilweise regennasse Buckelkurven ins angrenzende Wildenburgerland war für manche Savage Rider eine wahre Herausforderung. Eine Savage hatte den Schalldämpfer voll und spuckte unterwegs den DB-Killer aus. Das machte aber nix, denn eine andere Maschine war mit offenem Rohr angereist und donnerte mit satter Phonleistung durch die Gegend. Nach zweistündiger Fahrt, u.a. auch durch eine verbotene, aber anders nicht umgehbare Baustelle, kehrten alle glücklich und froh auf den Sportplatz zurück.

Gerade rechtzeitig, um sich zum Gruppenfoto in die lange Reihe der Savages zu stellen. Alle Maschinen gut sichtbar auf ein Foto zu bringen war schier unmöglich! Am Abend überraschten die Eintopffreunde mit einer reichhaltigen Tombola und dem Auftritt einer Live-Band, die zum ersten Mal vor Publikum spielte. Alle Achtung, die Musik war erstklassig und wurde mit Begeisterung aufgenommen. In der Nacht und nach vielen Zugaben stand dann fest: die Band heißt ab sofort Savage und wird im kommenden Jahr wieder hier spielen.

Ein paar ganz Verwegene legten heiße Burn Outs auf den Rasen oder Beton. Leider ist nicht bekannt geworden, was ihre Mopeds dazu zu sagen hatten. Der Hinterreifen vom DauerBurner jedenfalls ließ ordentlich Gummi.

Am Sonntag stand fest, dass dies mit ca. 50 teilgenommenen LS 650 das bisher größte Savage-Treffen Europas, wenn nicht sogar weltweit war. Einen herzlichen Dank für dieses gigantische Erlebnis sage ich deshalb allen Angereisten und insbesondere den Eintopffreunden (Pele, Stefan, Hardy, Murphy, HJW) und ihren Helfern, weiterhin der Katze und El Colonel, Sonne und Vanni, HanseHörnchen, Heiko_dem_Extremen, Peet_dem_Burner, JHW, dem Anhalter...

Das Eintopftreffen 2004 stand anfangs wettertechnisch unter keinem allzu guten Stern, dafür rollten jede Menge Leute aus allen Himmelsrichtungen an, um das erste Juliwochenende gebührend zu feiern. Alte Freundschaften wurden aufgefrischt, neue geschlossen. Dank der großen und überdachten Halle, fanden alle vor den anhaltenden Schauern Zuflucht. Selbst das Lagerfeuer vermochte dem Wasser stand zu halten - wenngleich wir am Sonntag auch mehr oder weniger gut durchgeräuchert waren. Die Savage-Band sorgte für stilgerechte Musik und ausgelassene Stimmung, selbst bei Stromausfall. Bikerspiele, Pokalverleihungen, Tombola - die Eintopffreunde hatten ein erfolgreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Wer wollte, konnte an der Ausfahrt mit dem Besuch im Technikmuseum Freudenberg teilnehmen. Der Pokal für die schönste Savage ging dieses Mal an Hardy, der überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Überhaupt waren sehr viele umgebaute Savages zu bestaunen, was natürlich auch für genügend Gesprächstoff sorgte.

Alles in allen war es eine Wiederholung der Party vom Vorjahr nur besser und größer - es waren genau 70 Maschinen auf dem Platz!

Kurze Zeit später gab es einige gravierende Meinungsverschiedenheiten im bestehenden LS-Forum, die dazu führten, dass unter www.ls-650.de ein neues Forum eröffnet wurde. Dort versammelte sich der lustige und verrückte Haufen der Savage-Fahrer neu.

Weitere Treffs fanden dieses Jahr in Günzburg/BY und Damm/NRW statt. Außerdem haben sich inzwischen vier Stammtische organisiert, die sich meist monatlich treffen. 

Die Savage IG im Jahr 2005 kam aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Die ganze Saison hindurch gab es von Nord- bis Süddeutschland Treffen: Den Auftakt gab es im Mai bei Oldenburg zum 1. Nordlichtertreffen, gefolgt vom 2. Bayerntreff bei Günzburg, dem 4. Eintopftreffen bei Freudenberg im Juli, dem 1. OWL-Treffen auf Gut Albrock (das ging zusammen mit einigen SR 500 IGs) ebenfalls im Juli, dem Gastspiel beim MsC Damm im August sowie dem 1. Belgiertreffen in Eynatten im September. Viele neue Gesichter bekamen das Grinsen gar nicht mehr aus dem selben. Seehase, Schmoelzer, Der_E, Lotzbub, Boris, Rolf... alles dufte Leute. Den Vogel schoß jedoch Kudi ab, der es fertig brachte, alle Savage-Treffen inkl. Damm von der Schweiz aus zu bereisen. Hut ab - it's cool man!

Auch Petrus wahr uns dieses Jahr überwiegend wohl wollend gesonnen. Zwar gab es einige Schauer, aber zur Partyzeit am Wochenende war immer super Wetter. Einen besonderen Service bot unser aller Doc Penaten Blue an: Motorinspektion mit Nockenwellen- und Steuerkettenaustausch oder Zylinderkopfabdichtung vor Ort. Ich kann nur sagen, der Mann hatte immer was zu tun. Seinen und den Händen der Helfer ist es zu verdanken, dass manche Maschine vor dem Supergau verschont blieb.

Zwischendurch sah man sich das ganze Jahr über bei den inzwischen fünf Stammtischen, von denen drei mittlerweile eigene Patches führen. Die hier habe ich für den vom Café Hubraum gestaltet:

Zum Jubiläumstreffen 2006 gab es viele Gründe zum Feiern: 20 Jahre Savage, das fünfte Eintopftreffen in Freudenberg / Lindenberg, Wiedersehensfreude, neue Bekanntschaften, Deutschland : Argentinien = 4:2, satten Sonnenschein ohne ein Tröpfchen Regen... Einfach nur PAAARTY!!!

Bereits am Freitag Abend war der Lindenberger Sportplatz gut gefüllt, so dass erstmals in der dritten Reihe gezeltet wurde. Klatschnasse (diesmal von innen) MoppedfahrerInnen stiegen freudestrahlend von ihren Maschinen, mit denen sie teilweise mehrere hundert Kilometer unterwegs waren. Die Eintopffreunde hatten alle Hände voll zu tun, um alle durstigen Kehlen zu bedienen. Zwar war eine Kühltruhe plötzlich aus ihrem frischen Leben gerissen worden, doch die Biker störte das nur wenig. Hauptsache nass. Die Grillmaster Hardy und Ganja bruzzelten saftige Steaks und Würstchen für die Gemeinde. Keiner kann das so lecker wie sie!

Auch die zahlreichen Fußballcracks kamen zu ihrem Spiel. Das WM-Viertelfinalspiel Deutschland : Argentinien konnte auf einer Leinwand mitverfolgt werden. Das Spiel entwickelte sich zum wahren Fußballkrimi, denn nach dem 1 : 1 nach Verlängerung kam es zum Elfmeterschießen. Nichts für schwache Nerven! Aber Lehmann rettete die Situation mit zwei gehaltenen Bällen. Deutschland war im Viertelfinale und die eLSen-Treiber konnten überglücklich und entspannt ein Braunes köpfen. Das Spiel dürften selbst die Fußball-Muffel gut ertragen haben. Wie war das gleich? - Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Na ja, in dem Fall um die 130 Minuten, aber so isses manchmal.

Anschließend konnte die Party jedenfalls richtig abgehen. Spät am Abend gab es Auftritte der Düsseldorfer Hupfdohlen, Red Lucys Bauchtanz und ein Luftgitarren-Wettspielen von den Jungs. Außerdem habe ich mir auch sagen lassen, dass beim Eintopftreffen selbst nachts die Schmetterlinge fliegen. Gesehen habe ich nur Glühwürmchen.

Die letzten wenigen Nachzügler erschienen im Laufe des heißen Samstags. Über den Tag verteilt gab es wieder Ausfahrten, Bikerspiele, 'ne Tombola und die Pokalvergabe. Pele von den Eintopffreunden bekam für seine Wilde Hilde den fürs beste Bike. Alle Savages nahmen für ein Gruppenfoto Aufstellung. Das war sowohl optisch als auch akustisch ein beeindruckender Moment. Von den 75 anwesenden eLSen war kaum eine im Originalzustand! Gerd, der Elektrolurch unter uns, verpflanzte Module in Maschinen, die damit ein unbeschadeteres Leben führen sollen. Abends gab's Musik live von Savage, die sich mittlerweile zu einer hervorragenden Band entwickelt haben.

Übrigens, wer bei der Abreise keinen Sonnenbrand mit nach Hause nahm, war überhaupt nicht in Freudenberg. ;-)


Zum Jubiläum des Einzylinders produzierte ich in Eigenregie das "20 Jahre Savage"-Patch. Inzwischen ist es vergriffen und wird nicht wieder aufgelegt.

Interesse?? Dann klick' Dich direkt ins Savage-IG-Forum unter www.ls-650.de.

 


2007 hatte ich Pech, um nicht zu sagen die A****-Karte gezogen. Ab sofort fiel das erste Wochenende im Juli auf mein Dienstwochenende. - Und ich hatte es zu spät bemerkt. Ein Dienstwechsel war nicht mehr drin. Um aber immerhin etwas von Freudenberg mitzubekommen, schraddelte ich Freitag hin und machte mich Samstag Vormittag wieder auf den Heimweg. So konnte ich einige liebgewonnene BikerInnen wieder sehen. Und eines steht schon jetzt fest: noch mal passiert mir so was nicht!!! Das Treffen wird immer internationaler - sogar sun_rat aus den Vereinigten Staaten hat sich extra dafür über den Großen Teich fliegen lassen. Leider hatte sie mit ihrem Leihmopped in Deutschland nicht so viel Glück wie mit ihrer eLSe: sie machte eine Bruchlandung und verletzte sich den linken Fuß. Wie jedes Mal, gab es auch in diesem Jahr viele Umbauten, die vor Ideen nur so strotzten. Und genau das ist der Grund, weshalb ich dieses Treffen so liebe...

Hoher Besuch aus Finnland überraschte 2008, der am Freitag Abend nach sage und schreibe 2 300 Kilometern Strecke auf den Festplatz rollte! Keitere, der amtierende Präsident des Savage Club Finland, und Peter_H hatten sich ihren Wunsch erfüllt, am Eintopftreffen teilzunehmen. Bereits vorher waren viele Biker aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien eingetroffen. Die Wiedersehensfreude und ausgelassene Stimmung passten gut zum exzellenten Feierwetter. Es war nicht zu heiß aber trocken - und das am Freitag!

Im Savage-Dorf gab es so gut wie keine original belassene Maschine mehr und so gab es auch jede Menge Stoff, um Benzin zu quatschen. Am Samstag Vormittag jedoch durchschnitt ein lauter Knall die ansonsten friedliche Stille im Wald. Dieser verkündete den Tod eines Savage-Motors, der nach dem Start und einem flotten Gasdreher die Urknalltheorie verfestigte. Die abgesprengten Gehäuseteile lagen noch meterweit entfernt im Gras herum. Glück im Unglück, dass die Maschine nicht fuhr. Anschließend konnte man so etwas wie einen Schrauberrausch beobachten. In jedem Winkel wurde an Maschinen herum gebastelt.

Traditionell fanden auch dieses Jahr wieder Ausfahrten, eine Tombola und die Pokalvergabe statt. Selbstverständlich fassten unsere finnischen Freunde den "Kilometerfresser"-Pokal ab. Als schönste Savage wurde die Rote von Wolfreuber prämiert. Am Samstag Abend gab es Live-Musik, diesmal leider nicht von "unserer" Savage -Band. Diese Truppe war doch schon so etwas wie ein fester Bestandteil des Treffens geworden. Andererseits: Neues belebt und bringt Abwechslung. Keine Änderung ließ sich - was den Biergeschmack angeht - feststellen. Die kleine Privatbrauerei aus Bad Laasphe wurde heftig unterstützt. Es lebe das Braunbier!!!

Zum Schluss ein RIESEN Dankeschön an die Organisatoren, die Eintopffreunde Siegen für Ihr unermüdliches Treiben und die nicht zu überbietende Gastfreundschaft. Ich umarme Euch alle!